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Sonntag, Januar 17, 2021
Rezepte Wein SpÀtburgunder

SpÀtburgunder

Der SpÀtburgunder, auch als Blau- oder Schwarzburgunder und französisch Pinot Noir bekannt, gilt als Edelrebe und König unter den Rotweinen.

Der SpĂ€tburgunder, gilt als Edelrebe und König unter den Rotweinen. Die schönsten und qualitativ sehr hochwertigen roten Weine der Welt entstammen dieser der Burgunderfamilie angehörenden Rebart. Bekannte Rebsorten wie beispielsweise der Weiß-, Grau- und FrĂŒhburgunder sowie der Schwarzriesling sind von der ursprĂŒnglichen Rebart des SpĂ€tburgunders mutiert. Sie genießt eine lange Geschichte und Tradition und stammt Genanalysen zufolge in nahezu direkter Linie von einer Wildrebe im westlichen Mitteleuropa ab.

SpĂ€tburgunder – auch als Schwarzburgunder und Pinot Noir bekannt

Vermutlich schon von den Römern wurde sie im französischen Burgund kultiviert und von Karl dem Dicken im Jahre 884 nach Christus als sogenannter „Klevner“ am Bodensee eingefĂŒhrt. Noch heute wird diese Bezeichnung im Badenland fĂŒr den SpĂ€tburgunder genutzt. Mitte des 20. Jahrhunderts erfuhr die Rebart weitere Verbreitung und wird seither auch im Rheingau, in der Pfalz sowie an der Ahr angebaut. Insbesondere in den vergangenen 150 Jahren hat der SpĂ€tburgunder auch als Grundlage fĂŒr die Sekt- und Champagnerproduktion weiter an Bedeutung gewonnen.

Anbau und Ausbau der edlen Rebart

Aufgrund seiner SpitzenqualitĂ€t hat der SpĂ€tburgunder zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Ursprungsgebiet, dem französischen Burgund, hat sich die RebflĂ€che verdreifacht und in Deutschland ist die AnbauflĂ€che seit den 90er Jahren um mehr als 3000 Hektar gestiegen. Fast 11.800 Hektar Land, dies entspricht mehr als 10 Prozent der GesamtrebflĂ€che, werden mit der edlen Rebart bestockt. Baden, dort insbesondere der Kaiserstuhl, die Pfalz sowie Rheinhessen, WĂŒrttemberg, Rheingau und Ahr sind wichtige Anbaugebiete der Classic-Rebsorte. Auch in Übersee, auf der sĂŒdaustralischen Insel Tansmanien und im pazifischen Nordwesten der USA sowie in SĂŒdafrika und Neuseeland, werden die Weine gehobenen Anspruchs produziert. Weinbaulich handelt es sich um eine eher schwierige Rebsorte, die hohe AnsprĂŒche an Winzer, Klima und Boden stellt.

Sie bevorzugt ein kĂŒhleres bis gemĂ€ĂŸigt warmes Terrain und gedeiht am besten auf Böden mit einem hohen Kalkanteil. Auf Temperaturschwankungen reagiert sie sehr stark: Bei zu niedrigen Temperaturen reifen die Trauben nicht aus; ist es zu warm, mĂŒssen sie gelesen werden, bevor sich ihre gesamte aromatische Vielfalt entfalten kann. Die Trauben sind walzenförmig und dichtbeerig, die Beeren rundlich bis oval, mittelgroß und von dunkelblauer bis violettblauer Farbe. Vorsicht ist geboten, um die relativ dĂŒnnhĂ€utige Schale der Beeren nicht zu verletzen und einen Austritt des wertvollen Rebensaftes zu riskieren. Die frĂŒh austreibende Rebsorte ist empfindsam gegen spĂ€te FrĂŒhjahrsfröste und anfĂ€llig fĂŒr Pilzerkrankungen und Virusbefall (z.B. Chlorose, RohfĂ€ule, FadenwĂŒrmer). Im Falle einer Erkrankung fĂ€llt der Ernteausfall vergleichsweise stĂ€rker als bei anderen Rebarten aus. Durch ZĂŒchtung einer Rebsorte mit verstĂ€rkter Beerenschale wird die Widerstandskraft gegen benannte Krankheiten erhöht, jedoch verĂ€ndern sich auch die sensorischen Eigenschaften der daraus gewonnenen Weine.

Bei guten Wuchsbedingungen, Sorgfalt, Können und Geschick des Winzers bringt die SpĂ€tburgunder Rebart herrlich duftende Weine hervor. Unterschieden werden der klassische und der moderne Typus: Der traditionelle SpĂ€tburgunder wird aus hochreifen Trauben gewonnen, ist mild, gerbstoffarm und nicht von rostroter Farbe. Die hĂ€ufig kurz im kleinen Eichenfass gelagerte modernere Variante enthĂ€lt mehr Gerbstoff, weniger SĂ€ure und ist farblich von krĂ€ftigem Rot. Üblicherweise wird der SpĂ€tburgunder trocken und nahezu ausschließlich sortenrein ausgebaut. Teilweise behĂ€lt er auch eine gewisse RestsĂŒĂŸe. Auch RosĂ©weine sowie Sekt vom SpĂ€tburgunder sind zu finden. Bei sofortiger Abpressung der gelesenen Trauben, kann aus dem hellen Saft sogar ein Weißwein aus den dunklen Trauben, ein Blanc de Noirs, gekeltert werden. FĂŒr höhere WeinqualitĂ€ten findet der Ausbau im Barriquefass statt.

Der SpĂ€tburgunder im Geschmack – Weine fĂŒr gehobene AnsprĂŒche

Die SpĂ€tburgunder Weine sind geschmacklich von hoher QualitĂ€t und fein im Duft. Man möchte die Nase gar nicht mehr aus dem Glase nehmen, so verfĂŒhrerisch erscheint das Bukett. Der Geschmack ist vollmundig, körperreich und aromatisch komplex. Die Stilistik des Weines kann von streng ĂŒber sauer bis hin zu samtig und seidig reichen. Charakteristisch fĂŒr aus der SpĂ€tburgunder Rebsorte gekelterte Weine sind ihre fruchtig-sinnlichen Aromen und ein leicht sĂŒĂŸlicher Duft nach roten und schwarzen FrĂŒchten wie Erdbeere, Himbeere, Kirsche, bis hin zu Brombeere und Johannisbeere. Auch AnklĂ€nge von Mandel und Blumen wie Veilchen und Heckenrosen sind möglich. Bei reiferen Weinen können erdige Nuancen wie Waldboden, frisch gemĂ€htes Unkraut und Herbstlaub dazukommen. Auch Tabak ist teilweise als Aroma aufzufinden. Hochwertige Barriqueweine erhalten eine Abrundung durch Vanille- und Zimt-Noten. Diese Spitzenweine sind lagerfĂ€hig, sehr langlebig und außerordentlich intensiv und komplex in ihrer Aromatik.

Genuss – dazu schmeckt der SpĂ€tburgunder am besten

SpĂ€tburgunder Weine werden aufgrund ihrer hohen QualitĂ€t und Eleganz von vielen Verbrauchern favorisiert. Insbesondere in der kĂŒhleren Jahreszeit sind sie ein geschĂ€tzter Tropfen. Chambriert auf etwa 16 bis 18 Grad Celcius lassen sie sich am besten genießen. KrĂ€ftige Weine sind vorzugsweise zu Braten, Wild oder auch einer KĂ€seplatte zu servieren. Zu Vorspeisen und weißem Fleisch ist der Weißherbst zu empfehlen. Auch als Aperitif eignet sich der Wein in AuslesequalitĂ€t. Folgend seien einige weitere Ideen zur kulinarischen Kombination des SpĂ€tburgunders aufgelistet.

  • Zu Fleisch: Passend sind SpĂ€tburgunder beispielsweise zu Boeuf Bourgognon und anderem Schmorfleisch. Auch mit Gans, Coq au Vin sowie gebratenen Pilzen lassen sich die Weine hervorragend kombinieren. Geschmorte Wildschweinkeule, Fasan und anderes WildgeflĂŒgel seien als weitere Anregungen genannt.
  • Zu Fisch: Fruchtbetontere SpĂ€tburgunder lassen sich ausgezeichnet mit Rotbarbe oder Lachs kombinieren.
  • Zu KĂ€se: Beispielsweise ein reifer SpĂ€tburgunder zu Epoisses oder Brie de Maux mit jungem Pinot.
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Patrick
Essen und Trinken ist fĂŒr mich eine Passion. Ich zeige dir gerne wie du leckere Gerichte und den perfekten Drink zubereitest.

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